Fortschreibung der Brandschutzbedarfsplanung für eine mittlere, kreisangehörige Stadt

Der Kunde, eine mittlere, kreisangehörige Stadt in Nordrhein-Westfalen, musste gemäß Fortschreibungsfrist seinen Brandschutzbedarfsplan fortschreiben. niologic unterstützte die Stadt bei der Erstellung und der rechnergestützten Risikobetrachtung inkl. Standortoptimierung.

Herausforderung

Politischer Wille, organisatorische Anforderungen und eine angespannte Finanzlage der Kommune zwangen unseren Kunden zu einer kritischen Überprüfung der Standorte der freiwilligen Feuerwehr und der hauptamtlichen Wache. Es sollte überprüft werden, wieviele Standorte der freiwilligen Feuerwehr im Sinne der primären und sekundären Einsatzwahrscheinlichkeit sinnvoll sind und welche Standorte obsolet wären. Gleichzeitig sollte aufgezeigt werden, welche Standorte ertüchtigt werden können und wo ein optimaler Standort für eine hauptamtliche Feuer- und Rettungswache gelegen wäre.

Vorgehen

niologic importierte die vorhandenen Einsatzdaten von 10 Jahren aus Einsatzlisten und Einsatzleitrechner (iSE Cobra™) und bereinigte diese (Duplikate, Plausibilitätsprüfung, manuelle Nachrecherche bei Fehleinträgen). Anschließend wurden die Einsatzorte geokodiert und in ein Raster von 500m Kantenlänge mittels Geoinformationssystem (GIS) überführt. Die entstandenen Raster wurden mittels Unterstützung durch die Beamten der hauptamtlichen Feuerwache verschiedenen Gefahrenkategorien gemäß NRW-Empfehlung zugeordnet (Kat. I bis IV für ABC, TH- und Feuergefahren). Auch diese Bewertungen wurden ins Geoinformationssystem übernommen.

Aus den gewonnenen Daten wurde mittels der Algorithmen aus premergency eine interaktive Gefahrenmatrix und ein Risikomodell für die erwartete Einsatzwahrscheinlichkeit während des Jahres erstellt.

Gleichzeitig wurden Fahrzeitisochronen erstellt. Hierbei dienten reale Befahrungsversuche der Feuerwehr als Datengrundlage. Eine lineare Optimierung wurde für das Auffinden einer optimalen Geschwindigkeit je Straßentyp angewendet. Aus den Wahrscheinlichkeitswerten für jedes Raster konnte eine Standortoptimierung für die Anzahl und Lage der nötigen Standorte FF und der hauptamtlichen Feuer- und Rettungswache mittels numerischer Optimierung gewonnen werden. Parallel galt es eine rechtliche Betrachtung der maximal erlaubten Fahrgeschwindigkeiten mit dem Geschwindigkeitsmodell durchzuführen.

Die redaktionelle Zusammenstellung der Ergebnisse wurde gemeinsam mit der Feuerwehr durchgeführt.

Projektergebnis und Kundennutzen

Durch niologic wurden zahlreiche personelle und strategische Entscheidungen moderiert, wobei die umfangreiche Datenaufbereitung und Modellbildung immer als objektive Diskussionsgrundlage diente. Gerade die interaktive Nutzung der digitalen Isochronendarstellung, des digitalen Risikomodells und der Nachweis der zugrundliegenden Einsätze im Raster beflügelten den Kunden und die politischen Gremien eigene Fragen zu stellen und selbstbewusst abzuwägen. Die interaktive Datennutzung diente hier im Besonderen als Brücke zwischen Exekutivorgan Feuerwehr und der Kommunalpolitik.